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Nachhaltigkeit in der Innenarchitektur: Ein Weg, den wir gemeinsam gehen

Yvonne - Geschäftsführung Meindl Cavar

Nachhaltige Innenarchitektur ist längst kein Nischenthema mehr – sie ist ein zukunftsweisender Ansatz, um Räume ressourcenschonend, gesund und ästhetisch zu gestalten. Doch wo fängt man an? Welche Entscheidungen sind wirklich sinnvoll? Und wie können wir nachhaltiges Design als Chance begreifen, anstatt es als zusätzliche Herausforderung zu sehen?

Vor Kurzem haben wir an mehreren Nachhaltigkeitsworkshops mit ExpertInnen rund um zirkuläres Bauen (und das zirkuläre Hotelzimmer) teilgenommen, um als Innenarchitekturbüro bewusster und strategischer in diese Richtung zu gehen. Denn Nachhaltigkeit ist kein Zustand, sondern ein Prozess des Lernens und Entwickelns.

Warum nachhaltigke Innenarchitektur im Bau- und Gebäudesektor unverzichtbar ist

Gerade im Bau- und Innenausbausektor zeigt sich, wie groß der Einfluss auf Umwelt und Ressourcen ist.

  • 40 % der weltweiten CO₂-Emissionen stammen aus diesem Bereich
  • 50 % der Rohstoffe werden hier gewonnen,
  • 55 % des Abfalls entstehen durch Bau und Abriss.

Regulatorische Vorgaben wie der Green Deal, die EU-Taxonomie oder ESG-Kriterien setzen Unternehmen zunehmend unter Druck, nachhaltiger zu wirtschaften. Doch anstatt dies nur als Verpflichtung zu sehen, sollten wir die Chance nutzen, aktiv Teil einer positiven Bauwende zu sein.

Cradle to Cradle in der nachhaltigen Innenarchitektur: Von der Kreislaufwirtschaft zum regenerativen Design

Ein zentraler Ansatz ist das Cradle to Cradle (C2C) Designkonzept, das auf drei Grundprinzipien basiert:

  1. Abfall ist Nahrung – Materialien sollten so gestaltet sein, dass sie wiederverwendet oder zurückgeführt werden können.
  2. Nutzung erneuerbarer Energien – nachhaltige Energiequellen sind essenziell.
  3. Unterstützung von Diversität – sowohl in Bezug auf Materialien als auch auf soziale und wirtschaftliche Strukturen.

C2C unterscheidet sich von der klassischen Kreislaufwirtschaft, weil es nicht nur um Wiederverwertung geht, sondern um die Gestaltung von Produkten und Gebäuden, die von Anfang an für einen endlosen Kreislauf konzipiert sind.

Nachhaltig planen: Worauf es bei der Innenarchitektur ankommt

Der Übergang zur nachhaltigen Innenarchitektur erfordert neben technischem Know-how auch Offenheit und Kreativität. Es geht darum, umweltfreundliche Materialien zu wählen, funktionale Konzepte zu entwickeln und gemeinsam mit Kund:innen ganzheitlich zu denken.

Ein wichtiger Aspekt ist es, mit der Begrenzung an zirkulären Materialien flexibel umzugehen und trotzdem ästhetisch wie funktional überzeugende Räume zu schaffen. Dabei geht es darum, offen für neue Ansätze zu sein und mutige Entscheidungen zu treffen – sei es durch den Einsatz wiederverwendeter Materialien, das Aufwerten von Bestand oder die Anpassung des Designs an nachhaltige Verfügbarkeiten.

Der zirkuläre Planungsprozess umfasst mehrere Schritte:

Bedarfsermittlung: Welche Rolle spielt nachhaltige Innenarchitektur für die Werte und Ziele der Kund:innen?

Grundlagenermittlung: Welche Bestandsmaterialien können im Sinne des zirkulären Designs erhalten und integriert werden?

Vorplanung: „Design follows availability“ – ein Leitsatz, der in der nachhaltigen Innenraumgestaltung oft zur kreativsten Lösung führt.

Diese Herangehensweise eröffnet nicht nur neue gestalterische Möglichkeiten, sondern zeigt auch, dass nachhaltiges Design kein Kompromiss sein muss – im Gegenteil, es kann innovative, einzigartige Räume schaffen, die langfristig Bestand haben.

Chancen & Hürden bei nachhaltiger Innenraumgestaltung

Natürlich gibt es Herausforderungen, wenn man sich auf nachhaltige Planung einlässt: Nicht alle Materialien sind in zirkulärer Qualität verfügbar, Handwerker:innen sind nicht immer mit neuen Techniken vertraut, und nachhaltige Lösungen können zunächst kostenintensiver wirken. Doch genau hier liegt der Schlüssel: Nachhaltigkeit zahlt sich langfristig aus.

Die Vorteile für Kund:innen:

  • Erlebbare Haltung: Nachhaltige Räume kommunizieren Werte und stärken das Markenimage.
  • Gesunde Mitarbeitende: Schadstofffreie Materialien und eine bessere Raumluftqualität steigern das Wohlbefinden.
  • Kostenersparnis: Wiederverwendung senkt Material- und Entsorgungskosten erheblich.
  • Zukunftssicherheit: Nachhaltige Konzepte sind resilienter gegenüber steigenden Regulierungen und Anforderungen.

Fazit: Jeder Schritt zählt

Nachhaltige Innenarchitektur ist ein kontinuierlicher Lern- und Gestaltungsprozess. Jeder Schritt – ob Upcycling, Materialwahl oder Planung – trägt zu einer ökologischeren Zukunft bei. Gemeinsam mit unseren Kund:innen gestalten wir Räume, die nicht nur schön, sondern auch verantwortungsvoll sind.

Wir lernen stetig dazu und freuen uns darauf, diesen Weg weiterzugehen – mit mehr Wissen, mehr Bewusstsein und innovativen Lösungen für eine nachhaltige Zukunft der Innenarchitektur.

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